Bilder des Monats: August 2024
Ein Mal im Monat veröffentlichen wir in unserem Blog kleine Geschichten und historische Aufnahmen aus unseren digitalem Archiv.
Wagenwaschanlage Bww Hamm
In der ersten Hälfte der 1960er-Jahre tauchten in Deutschland die ersten Autowaschstraßen auf, die eine weitgehend automatische Reinigung von Kraftfahrzeugen ermöglichten. Bald schon schossen diese Anlagen „wie Pilze aus dem Boden“, nahmen sie dem Autobesitzer doch viel Arbeit ab – und außerdem war es ein besonderes Erlebnis, wenn man während des Waschvorgangs im Auto sitzen bleiben konnte. Doch nicht nur Autos mussten gereinigt werden – auch Eisenbahnfahrzeuge, und dort speziell die Personenwagen, benötigten eine regelmäßige Reinigung. So wurden in zahlreichen „Betriebswagenwerken“ (Bww) ebenfalls Waschanlagen installiert, die eine mehr oder minder automatische Reinigung von Personenwagen ermöglichten. Die nachfolgenden Aufnahmen sind alle 1966 im Bww Hamm entstanden und zeigen, wie man damals beim Waschen der Wagen vorgegangen ist.
Die erste Aufnahme entstand am 20. Mai 1972 in Aalfang und zeigt die ÖBB 298.207 vor einem „Personenzug mit Güterbeförderung“: Am Ende des Zuges hingen zwei Rollwagen, auf denen mit Holz beladene Normalspurgüterwagen befördert wurden. Die 298.207 stammte ursprünglich von der Niederösterreichischen Landesbahn (NÖLB) und blieb beim Eisenbahnclub Mh6 in Ober-Grafendorf erhalten.
Auf dem äußeren Gleis der ihres Daches beraubten Wagenhalle befand sich die automatische Wagenwaschanlage, durch die ganze Züge hindurchgeschoben werden konnten – hier von der Köf 6652. Die Kontrolle bzw. Steuerung der Anlage erfolgte aus einer Kanzel heraus, die auf Höhe der Wagendächer montiert war und über eine Treppe erreicht werden konnte.
Daneben hatte man in Hamm auch noch eine nicht ortsfeste Anlage, die manuell an den Wagen vorbeigezogen werden konnte. Diese war aber nur für die großen Flächen geeignet – insbesondere im Bereich von eingezogenen Einstiegen war Handarbeit angesagt. Aber auch das finale Abspülen der Reinigungsmittel erfolgte noch per Hand.
Alle Bilder aus dem Archiv der Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum.
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